Bienenstocklufttherapie

THERAPIE

Die Apitherapie gibt es seit mehreren Tausend Jahren. Sie umfasst Heilverfahren rund um den Bien und seine Bienenprodukte wie z. B. Honig, Propolis, Pollen und Bienengift. Die Stocklufttherapie ist ein Verfahren der Naturheilkunde aus dem Bereich der Apitherapie.

Von positiver Wirkung der Bienenstockluft wird seit ca. 100 Jahren berichtet. Im Bienenstock herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit von ca. 70 – 75 % und eine nahezu konstante Temperatur von ca. 35 ° C. Diese warme feuchte Luft wälzen die Bienen mit ihren Flügeln ständig um. Forscher der TU Dresden fanden heraus, dass die Bienenstockluft über 50 flüchtige organische Verbindungen enthält, die hauptsächlich aus Propolis und Wachs stammen. Außerdem waren Honigaromastoffe nachweisbar (Quelle: tu-dresden.de/newsportal).

Bei der Stocklufttherapie wird die Luft aus dem Bienenstock über ein Filter- und Schlauchsystem eingeatmet. Dabei muss gewährleistet sein, dass keine Bienen in den Schlauch gelangen und dass die eingeatmete Luft nicht wieder in den Bienenstock zurückgeatmet wird. Wir benutzen das System Beecura®, dessen Inhalator als Medizinprodukt der Klasse II a zertifiziert ist und das diese Anforderungen erfüllt. Die Stockluft wird sanft angesaugt, ohne die Bienen zu stören, und über einen beheizten Schlauch zur Inhalationsmaske geleitet. Die Bienenstöcke in der Therapiestation haben ihr Flugloch nach außen, so dass die Patienten nicht mit den Bienen in Berührung kommen. Über ein Sichtfenster ist es auf Wunsch möglich, die Bienen zu beobachten.

Eine Therapiesitzung dauert insgesamt eine halbe Stunde (2 x 15 Minuten). Sie sitzen dabei auf einem bequemen Stuhl vor dem Bienenstock und atmen über ein Schlauchsystem mit Inhalationsmaske die Luft aus dem Bienenstock ein. Mit den Bienen selbst kommen Sie nicht in Kontakt. Nach den ersten 15 Minuten wird der Bienenstock gewechselt, damit die Luftentnahme für die Bienen verträglich bleibt. Jeder Patient hat aus hygienischen Gründen sein eigenes Inhalationsset bestehend aus Maske, Ventil und Schlauchsystem.

INDIKATIONEN

Die Stocklufttherapie wird v. a. bei Erkrankungen der Atemwege empfohlen, da der Stockluft eine entzündungshemmende, abschwellende sowie schleimlösende Wirkung zugeschrieben wird. Indikationen sind z.B.:

  • Asthma
  • Bronchitis
  • COPD
  • Heuschnupfen / Allergien
  • Infektanfälligkeit
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Pseudokrupp

Aber auch bei Migräne, Neurodermitis, Depressionen und weiteren Beschwerden werden positive Effekte berichtet. Die Bienenstockluft bietet somit ein sehr breites therapeutisches Spektrum.

Bei Heuschnupfen werden z. B. in der Regel mindestens sechs Anwendungen empfohlen. Mehr Anwendungen sind häufig bei Allergien und Migräne nötig. Bei Asthma oder COPD ist oft eine völlige Beschwerdefreiheit nicht mehr zu erreichen, aber die Symptome können merklich gelindert, Medikamente reduziert und so die Lebensqualität des Patienten subjektiv wesentlich verbessert werden (vgl. Dr. Thomas Gloger, Apitherapie, Naturheilpraxis 11/2019, S. 20 f.).